Durch eine energetische Sanierung kann man der Umwelt und seinem Geldbeutel etwas Gutes tun – oft reichen wenige Mittel. Und kein Eigentümer muss sein gesamtes Haus auf einmal sanieren. Einen Königsweg gibt es nicht, jedes Haus ist anders.
1. Schritt: Den Energieverbrauch im Haus senken
Der Energieverbrauch eines Hauses lässt sich grundsätzlich auf zwei Wegen senken. „Zum einen durch Vermeidung von Energieverlusten, wie zum Beispiel durch das Dämmen von Dach und Fassade“, sagt Stefan C. Würzner vom Bauherren-Schutzbund in Berlin. „Aber auch der eigene Energiebedarf ist eine Stellschraube. Den kann man schon mit wenig Geld reduzieren.“
So können mit smarten Thermostaten an den Heizkörpern Temperatur, Zeit und Dauer des Heizens den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Eine Dämmtapete hinter der Heizung verringert Wärmeverluste durch die kalte Außenwand. Auch die Rohrleitungen zwischen Heizkessel oder Therme und den Heizkörpern kann man dämmen.
2. Schritt: Energetischen Zustand des Gebäudes checken
Oft beginnt die energetische Sanierung mit der Reparatur eines defekten Bauteils. „Dann bietet es sich an, gleich das Umfeld mit zu betrachten und das ganze Haus unter die Lupe zu nehmen“, sagt Martin Brandis von der Energieberatung der Verbraucherzentralen. Mit jedem Sanierungsschritt verändert sich außerdem der energetische Zustand des Hauses. Wie sich das auf das gesamte System auswirkt, sollte im Vorfeld am besten von Fachleuten berechnet werden. Typische Baustellen sind Fenster, Fassade, Dach und Keller, ebenso Heizung und Haustechnik. „Was auf den Bauherrn im konkreten Fall zukommt, kann er online in unserem Modernisierungs-Check erfahren“, sagt Alexander Steinfeldt von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. Dort werden die derzeitige Heizenergiebilanz des Gebäudes und die Wirkung geplanter Sanierungsmaßnahmen berechnet. Sind Fördermittel für die Maßnahmen verfügbar, werden diese berücksichtigt und aufgelistet.
3. Schritt: Unabhängigen Energieberater suchen
Wer über kleine, einzelne Energiesparmaßnahmen hinaus etwas machen möchte, sollte unabhängige Berater hinzuziehen. Das ist vor allem wichtig, wenn man durch die Sanierung in die Bauphysik eingreift. Solche Experten finden sich beispielsweise bei Verbänden sowie auf der Effizienzliste der Deutschen Energie-Agentur (dena): www.energie-effizienz-experten.de. Auch diese Beratung wird gefördert.
4. Schritt: Individuelle Planung
Ausgehend vom aktuellen energetischen Zustand des Hauses erstellen Energieberater einen individuellen Sanierungsfahrplan und geben auch einen Überblick über die zu erwartenden Kosten. Ist die Sanierung nicht in einem Zug möglich, können einzelne Arbeiten hintereinander geplant werden. „Die gesamte Sanierung könnte sich durchaus über ein oder mehrere Jahre hinziehen, das ist gar nicht so selten“, sagt Stefan Würzner. Sein Rat: Nicht hetzen lassen, viel Zeit einplanen.
5. Schritt: Fördermittel beantragen
Seit Beginn dieses Jahres läuft die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Damit werden die bisherigen Programme, darunter das CO2-Gebäudesanierungsprogramm und das Marktanreizprogramm zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt (MAP) gebündelt. Wichtig ist, die Fördermittel vor Beginn der Sanierung zu beantragen.
6. Schritt: Nach der Sanierung die Wirksamkeit prüfen
Wie wirksam die Sanierung war, zeigt sich am besten durch einen Vergleich des Energieverbrauchs vor und nach den Maßnahmen. «Da gibt es große Schwankungen», sagt Steinfeldt. „Manche Sanierungen führen nur zu einer Einsparung von acht Prozent, andere reduzieren den Energieverbrauch um 50 Prozent.“ Nicht selten stecken bauliche oder fachliche Fehler dahinter, wenn die Wirkung gering ist. Diese sollte man dann gezielt suchen. (dpa)
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