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GRENZGEBIET BELGIEN

Maaseik ist wie ein Open-Air-Museum

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Rund um den Markt und das Denkmal der Brüder van Eyck.

Maaseik ist wie ein Open-Air-Museum

Maaseik ist wie ein Open-Air-Museum
In Maaseik sind viele alte Häuser mit ihren prachtvollen Fassaden erhalten geblieben.Foto: Rolf Minderjahn

Eine Kulturwanderung durch das alte Maaseik ist sehr lohnenswert. Startpunkt ist das Fremdenverkehrsamt (Broschüre dort erhältlich) neben dem Rathaus. Der Weg ist bequeme 2,3 Kilometer lang und lässt sich wunderbar mit der Einkehr in die hübschen und typischen Cafés und Restaurants verbinden. Die vielen denkmalgeschützten Gebäude sind mit Plaketten markiert und mit kleinen Informationstafeln versehen.

Die Stadt wurde von der französischen Revolution verschont und erlebte eine lange Zeit der Ebbe zu Beginn der belgischen Monarchie ab 1830. Das hatte aber auch den Vorteil, dass viele alte Häuser erhalten geblieben sind. Prachtvoll stehen sie in der Reihe in den schönen ruhigen Gassen, die vom Markt abgehen und am Markt selbst. Sie prägen das Bild wie in einem Open-Air-Museum.

Lauschiger Marktplatz

Der Rundgang führt zu mehr als 30 Monumenten. Der Marktplatz im Städtchen Maaseik ist wahrscheinlich der lauschigste in ganz Belgien. Zum Ambiente tragen hier vor allem die schattigen Plätze unter den Lindenbaumreihen (97 Bäume an der Zahl) vor mehr als zwei Dutzend alten Häusern im Stil der maasländischen Renaissance aus dem 16. bis 18. Jahrhundert bei. Das Geschehen betrachten sich die Malerbrüder Jan und Hubert van Eyck von exponierter Position aus, von ihrem Denkmal in der Mitte des Marktplatzes aus. Maaseik ist ihre Geburtsstadt. 1864 wurde ihnen hier ein Standbild aus weißem Marmor errichtet, das von König Leopold I enthüllt wurde. Als Mosaik um das Standbild herum sind die Wappen der Grafschaft Loon, des Fürstbistums Lüttich, der Stadt Maaseik und der Gemeinde Maaseik zu erkennen. Jan van Eyck gilt als der größte niederländische Maler des 15. Jahrhunderts. Ihm verdankt die Welt das Gemälde des berühmten Genter Altars. Auffallend sind die vier monumentalen Brunnen an den Ecken des Marktplatzes. Im Mittelalter sorgten sie für die Wasserversorgung. Ab dem 17. Jahrhundert wurden auf den Brunnen Pumpen angebracht.

Älteste Apotheke Belgiens

Herausragend schön ist das Haus de Leliën am Marktplatz. Ende des 18. Jahrhunderts wurde dieses Haus durch den Baron de Leliën bewohnt, der einem deutschen Adelsgeschlecht entstammte und Generaldirektor der kaiserlichen Post zu Thurn und Taxis war. Es war das größte, höchste, reichste und feinste maasländische Breithaus in Maaseik. Beachtenswert ist vor allem das steile Dach mit drei übereinanderliegenden Trockenspeichern. Die Lilie über der Tür ist das Wappen der Familie Bergens und gibt das Baujahr 1715 an. Zu den Sehenswürdigkeiten Maaseiks gehört die älteste Apotheke Belgiens. Die Originaleinrichtung, teils aus dem 16. Jahrhundert, ist zu bewundern. Einen Besuch wert ist die neoklassizistische Sankt-Katharina-Kirche aus dem Jahre 1840/1841. Sie beherbergt besondere Kirchenschätze. Silberschmiedearbeiten, Reliquienschreine sowie das älteste Evangelium der Benelux, der Codex Eyckensis (aus dem 8. Jahrhundert), sind die wertvollsten Stücke der Sammlung. Im romantischen Aldeneik, nur einen Kilometer entfernt, mit seinen Bauernhöfen, der alten Mühle, dem plätschernden Bach und dem Weingut kann man einen sehr schönen Wanderweg entlang der Maas gehen. Ziel ist das gut eine Geh-Stunde entfernte Ophoven/Kinrooi mit seinem Jachthafen Marec und dem De Spaenjerd, Hotel, Restaurant und Place to be direkt an der Maas. (Rolf Minderjahn)

Weitere Informationen: visitlimburg.be