Digitalisierung und Sprachbildung? Das geht zusammen! Die Annaschule in Aachen nutzt digitale Bilderbücher oder schickt ihre Kinder aus der Offenen Ganztagsschule (OGS) mit der Kamera los, um spannende Dinge zu fotografieren. Adrian Heuser, OGS-Koordinator der Grundschule, berichtet: „Jedes Kind erzählt später, warum es sein Motiv ausgewählt hat. So kommt man mit allen direkt ins Gespräch.“ Aber auch der Medienkonsum der Kinder, der während der Pandemie enorm gestiegen ist, ist ein Thema. Heuser und seine Kollegen teilten ihre Erfahrungen bei der „OGS-Rundreise" mit anderen Bildungsprofis.
Diese Möglichkeit zum Austausch organisiert das Bildungsbüro der Städteregion Aachen für Erzieherinnen und Lehrkräfte. Sieben Grund- und Förderschulen aus Aachen und Würselen haben ihre Türen für rund 40 aus Offenen Ganztagsschulen und für OGS-Träger geöffnet, entweder virtuell oder vor Ort-dann natürlich unter den geltenden Hygienevorschriften " Die Teilnehmenden kommen direkt ins Gespräch! Im Austausch geht es häufig darum, wie sie Angebote an der eigenen Schule verbessern können", berichtet Ilona Hartung, die im Bildungsbüro für die Frühe Bildung verantwortlich ist. „Die Gäste kommen meist in Tandem: eine Person aus dem Vormittags- und eine aus dem Nachmittagsbereich. Aus den Anregungen bei der OGS-Rundreise entwickeln sich neue Ideen. Das zeigt auch die Erfahrung der vergangenen Jahre."
Natürlich geht es bei dem Austausch auch um anstehende Herausforderungen. Immer mehr Kinder in der Städteregion Aachen besuchen den Offenen Ganztag. Spätestens wennab 2026 der Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz kommt, braucht es gut durchdachte Kommunikations- oder Raumkonzepte, damit sich alle Kinder auch weiterhin wohlfühlen, spielen und lernen können.
Ein solches stellte Hans-Friedrich Schmachtenberg, Leiter der Grundschule Gut Kullen, zusammen mit der OGSßKoordinatorin Nicole Ansorge vor. In der Aachener Grundschule sind Unterricht und OGS eng verknüpft und zwar auf mehreren Ebenen: Die Räume werden sowohl für den Unterricht als auch für die OGS genutzt.
Das ist nicht selbstverständlich, denn dazu muss das Raumkonzept konzentriertes Lernen ebenso ermöglichen wie Entspannen und Spielen. Die OGS-Kinder einer Klasse sind auch nachmittags zusammen in einer Gruppe. Für eine Klasse sind eine Lehr- und eine OGS-Kraft fest zuständig und im engen Austausch.
"Das Entscheidende ist nicht die Raumverteilung sondern es sind die Konsequenzen, die sich daraus für das System Schule ergeben“, sagt Hans-Friedrich Schmachtenberg. Alle, die an der Rundreise teilgenommen haben, ziehen ein positives Fazit. Aufgrund der positiven Resonanz freut sich Organisatorin Ilona Hartung vom städteregionalen Bildungsbüro, dass es trotz ist der Pandemiesituation die Möglichkeit zum Austausch und zur Inspiration gegeben hat. „Wir sind gespannt auf die nächste OGS-Rundreise, die es 2023 geben wird!" (red)