Das Zelt steht und füllt sich langsam mit Innenleben. .Stolberg Comeback-Shopping" heißt es ab 10. Februar auf dem Kaiserplatz. Ab dann bieten zahlreiche von der Flut betroffene Stolberger Geschäfte und Gastronomen im „Stolberg Comeback Shopping“-Zelt und mehreren Containern ihre Waren und Speisen an.
Die Stadt stellt der Gesellschaft für Stadtmarketing dafür 185.000 Euro zur Verfügung.
Das "Stolberg Comeback-Shopping"-Zelt ist zunächst bis zum 30. Aprilterminiert. Priorität hat, dass die Einzelhändler bis dahin wieder in ihre Läden zurück können.
Stolberg Forschungsfeld für Methoden des Denkmalschutzes?
Kupferstadt auf der Liste der „7 most endangered“ unter den letzten zwölf Kandidaten. Nominierung wichtiges Signal für die Schönheit der Innenstadt.
STOLBERG Europa Nostra, ein EU-naher Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen, ist in Deutschland bislang nicht hinlänglich bekannt. Ein Grund dafür könnte sein, dass es bei der Vereinigung, die sich für den Schutz und die Förderung des Kulturund Naturerbes einsetzt, bislang noch nie ein deutsches Projekt auf die Liste der „7 most endangered" gebracht hat. Das könnte sich durch die Bewerbung Stolbergs schon bald ändern.
Gute Chancen
Unter Bewerbungen aus 45 Ländern hat es die Kupferstadt in die Vorauswahlliste der besten Zwölf geschafft - mit guten Chancen am Ende in der Förderkulisse der sieben am meisten gefährdeten Kulturerbestätten zu landen, wie die Initiatoren der Stolberger Bewerbung, Dr. Karl Schmeer und Wolter Braanhorst, betonen: „In Stolberg sind 235 von 701 denkmalgeschützten Gebäuden von der Flut betroffen, ca. 75 Prozent davon in der Innenstadt. Stolberg passt somit hinsichtlich der Zerstörung und der sich daraus ergebenden Chancen des nachhaltigen Wiederaufbaus des historischen Zentrums sehr gut in das Programm."
Der Beirat der „Sieben meist gefährdetsten Programm" stellt fest: „Die Größe und die äußerst interessante Lage der Kleinstadt Stolberg in Bezug auf einen Fluss sind wirklich ein Forschungsfeld für die Methoden des Denkmalschutzes vor den immer größer werdenden Gefahren durch Klimawandel und die Anforderungen des urbanen Wohnens in der Neuzeit". Der Beirat betont zudem, dass ein zukunftssicherer, nachhaltiger Wiederaufbauplan - mit europäischer Perspektive — erforderlich ist“ und dass "Stolberg durchaus das Potenzial hat, sein Erbe und seine historische Umgebung für eine bessere und integrativere Zukunft zu nutzen, und es kann sogar als europäischer Inkubator und Teststandort fungieren."
Haas: sinnvolle Ergänzung
Bürgermeister Patrick Haas, der die Bewerbung unterstützt, betont die groBen Potenziale der Europa Nostra-Förderung: „Die Förderung durch Europa Nostra ist - richtig genutzt - ein Stadtentwicklungsprogramm, das unsere Wiederaufbau-Planungen nicht nur sehr sinnvoll ergänzt, sondern vor allem eine europäische Perspektive und Zugang zu europäischen Fördermöglichkeiten bietet." Stolberg habe mit der Förderung die einmalige Chance, eine europäische Beispielstadt zu werden und die riesigen Potenziale der wunderschönen und historisch wertvollen Innenstadt noch deutlich besser zu nutzen.“ Als Nominierter des Programms „Europa Nostra" wäre auch der Zugang zu nachhaltig orientierten Investoren einfacher, weil Stolberg durch die Nominierung europaweite Aufmerksamkeit erfahren würde.
Sehr wichtig sei auch der Prestigegewinn durch die Nominierung Alleine die Nominierung des historischen Zentrums Stolbergs zeigt nicht nur, dass unsere Innenstadt große Zerstörungen erfahren hat, sondern vor allem, dass sie unbedingt schützenswert ist“, erklärt der Bürgermeister. Dem pflichtet Initiator Dr. Karl Schmeer bei: „Die Nominierung ist ein wichtiges Signal für die Schönheit unserer Innenstadt. Richtig genutzt ist ,7 most endagered“ von Europa Nostra also eine sehr wichtige und nachhaltige Unterstützung eines Stadtentwicklungsprogrammes, die uns viel „Know How", viele Fördermöglichkeiten und Investoren bringen kann."
Die endgültige Entscheidung, ob Stolberg es in die Endauswahl schafft, fällt voraussichtlich Ende März oder Anfang April. (red)