Region Die Nacht vom 14. auf den 15. Juli hat sich tief ins kollektive Gedächtnis der Stolberger, Eschweiler aber auch in der Region eingebrannt. In Stolberg verlässt die Vicht ihr Bett und wütet durch Vicht, Zweifall und die enge Stolberger Talachse. Hinter Stolberg fließen Vicht und Inde zusammen und ergießen sich in Eschweiler auf ganzer Breite zwischen Inde- und Talstraße. Nach Mitternacht sieht es zeitweise so aus, als würde der Pegel fallen. Der Eindruck ist trügerisch, es bauen sich Wellen auf, die in der Indestadt den Pegel auf 3.70 Meter schrauben. Was im Weg ist, reißen die Fluten mit. Die Gewalt der Wassermassen ist so stark, dass sich die Inde zwischen Stolberg und Eschweiler, teilweise auch noch in Weisweiler, ein komplett neues Bett sucht.
Die Tage und Wochen danach sind von einer kaum zu fassenden Hilfswelle geprägt. Wildfremde Menschen rücken mit und ohne Gerät an, räumen Schutt, schippen Schlamm und machen sauber in den Innenstädten.
Ein Jahr danach sind die Spuren dennoch überdeutlich zu sehen. Besonders getroffen hat es den Handel, durch Corona sowieso schon gebeutelt genug. Ein Jahr danach hat aber der Optimismus gesiegt. Immer mehr Händler kehren zurück, öffnen ihre Läden wieder oder haben bereits eröffnet.
In dieser Beilage kommen sie insbesondere zu Wort. Wir haben drei Fragen gestellt:
• Wann kam nach der Flut der Moment, an dem Sie gesagt haben, dass Sie ihr Geschäft in Stolberg wieder eröffnen?
• Was motiviert Sie, hier weiterzumachen?
• Geben Sie uns einen kurzen Ausblick, was Sie in näherer Zukunft planen...