Der Verein zur Förderung der Jugend betreibt seit Jahrzehnten das Jugendheim in Echtz. Zuvor war die Einrichtung lange Zeit geschlossen – nicht nur wegen der Pandemie.
Eberhard Janssen ist stolz: „Wir sind das einzige Jugendheim in der Stadt Düren, das von einem Verein getragen wird.“ Und dieser blickt auf eine langjährige Geschichte zurück: Der Verein zur Förderung der Jugend wurde 1978 gegründet und betreibt nunmehr seit 40 Jahren das Jugendheim Echtz. „Jedes Jahr bringen wir etwa 20.000 Euro dafür auf“, berichtet der 1. Vereinsvorsitzende. Das lasse sich nicht nur mit den bewusst gering gehaltenen Mitgliedsbeiträgen realisieren, sondern geschehe auch mit Spenden und Vermietungen des Hauses außerhalb der Öffnungszeiten. Die Stadt Düren beteilige sich mit einem Zuschuss und finanziere die Stelle eines Sozialarbeiters oder einer Sozialarbeiterin.
Gemeinsame Ausflüge
Der Stadtteil Echtz bildet mit Birkesdorf, Arnoldsweiler, Derichsweiler und Merken einen Sozialraum; die Zusammenarbeit mit den Einrichtungen sei essenziell. So organisieren die Verantwortlichen zum Beispiel gemeinsame Ausflüge in den Ferien. Diese Zusammenarbeit war jedoch in den vergangenen zwei Jahren eingeschränkt, weil das Jugendheim Echtz vor dem Dienstantritt von Sozialarbeiterin Maren Beys im Juni 2021 geschlossen war. Der Grund dafür ist nicht nur die Coronavirus-Pandemie: „Der Vorgänger von Frau Beys fiel krankheitsbedingt längerfristig aus“, erläutert Eberhard Janssen. „Wir wollen diesen Ort den Menschen ins Gedächtnis zurückbringen“, sagt Janssen und betont, dass das Jugendheim nicht nur ein Spielund Freizeithaus sei, sondern auch einen pädagogischen Aspekt erfülle. So bietet Maren Beys, die gleichzeitig Leiterin des Hauses ist, zum Beispiel Beratungen für Bewerbungsschreiben und eine Hausaufgabenhilfe an. Außerdem ist die 27-Jährige Ansprechpartnerin bei Problemen jedweder Art. Es sei wichtig, dass es die Einrichtung mit ihrem niedrigschwelligen Angebot gibt, betont Janssen. Die Pandemie ist keine leichte Zeit für die Verantwortlichen. Sozialarbeiterin Beys beobachte beispielsweise, dass die Online-Angebote des Hauses in der Pandemie teilweise überhaupt nicht angenommen werden. „Ich vermute, das liegt daran, dass die Kinder und Jugendlichen sowieso schon aufgrund des Homeschoolings die meiste Zeit vor dem PC verbringen mussten.“ Als eine Rückkehr ins Jugendheim möglich war, sei die Playstation anfangs überhaupt nicht beachtet worden; vielmehr habe der persönliche Kontakt zu Gleichaltrigen im Vordergrund gestanden, berichtet sie.
Auch merke sie, dass die Kreativität der Kinder und Jugendlichen in dieser Zeit abgenommen habe: „Sie brauchen immer ein paar Anläufe, bis sie eigene Ideen haben, was vielleicht daran liegt, dass sie immer noch nicht genau wissen, was jetzt überhaupt erlaubt ist und was nicht.“ Einen Vorschlag, von dem Beys begeistert ist, haben sie jedoch gebracht: die Ertüchtigung des Grillplatzes. (Merve Polat)