Am 30. April 1957 wurde nach einer Bauzeit von nur 18 Monaten die „Kultur- und Festhalle Oberbruch“ feierlich eröffnet. Das Richtfest hatte am 8. Mai 1956 stattgefunden. Die Baukosten betrugen seinerzeit heute kaum zu glaubende 960.000 DM. Davon waren reine Baukosten 760.000 DM, die Einrichtung kostete 150.000 DM und die Bühnenbeleuchtung schlug mit 50.000 DM zu Buche.
"Eine Kulturhalle" im Dienst der Gemeinschaft, so war der Bericht der RurWurm-Nachrichten über die Eröffnungsveranstaltung überschrieben. Bürgermeister Oeben betonte in seiner Ansprache, dass mit dem Bau der Halle für die Bevölkerung eine würdige Stätte für Veranstaltungen geschaffen wurde. Die Gemeinde Oberbruch hatte mit dem Bau der Festhalle das Ziel verbunden, breite Schichten für Theater und andere künstlerische Veranstaltungen, die im neu en Kulturzentrum geplant waren, zu gewinnen. "Als Gegenleistung erwartet die Gemeinde von ihrer Bevölkerung, dass sie die Halle hege und pflege, damit sie auf Jahrzehnte eine Stätte der Erbauung, der Erholung und der Entspannung sein kann", so Bürgermeister Oeben damals. Auch Dechant Sauer gehörte am 30. April 1957 zu den Festrednern. Er machte sich zum Dolmetscher der Gefühle, die am Abend die Oberbrucher Bevölkerung bewegten. Für den Mann auf der Straße" dankte Dechant Sauer allen, die das Ziel und den Mut hatten, die Halle im Interesse der Bevölkerung zu planen und zu verwirklichen.
Das an diesem Tag von den Rednern betonte Engagement der Bevölkerung ist heute mehr denn je durch das Engagement der IG Oberbruch sichtbar, das ihre Mitglieder seit acht Jahren leisten.
Die 65-jährige Geschichte der Festhalle startete 1957 und war in all den Jahren erfolgreich. Sie war bekannt und anerkannt Viele Stars und Sternchen gaben sich ein Stelldichein in Oberbruch. So gehörten die Wiener Sängerknaben oder Jürgen von der Lippe zu den Gästen. Aber auch große Betriebsfeste wurden veranstaltet.
Am 30. April 2022 - 65 Jahre nach der Eröffnung laden die Stadt Heinsberg und die IG Oberbruch zur Wiedereröffnung der Halle ein. Markus Herzog wird durch das Programm führen und dabei mit dem Männergesangverein 1875 Dremmen und dem Kirchenchor Oberbruch zwei Programmpunkte ankündigen, die auch vor 65 Jahren schon dabei waren.
Das Sanierungsprojekt
Die Stadt Heinsberg realisiert derzeit als städtebauliche Maßnahme des interkommunalen Entwicklungskonzeptes „Die Westzipfelregion“ die Sanierung der Festhalle Oberbruch. Die Maßnahme wird seit 2019 in drei Bauabschnitten durchgeführt: Bauabschnitt I: Halle mit Foyer und umgebenden Räumen, Bauabschnitt II: ehemalige Gaststätte „Brööker Stuben“ und Badcafé sowie Bauabschnitt III: Küchen-/ Bistrotrakt. Zu den bereits ausgeführten und zum Teil noch laufenden Arbeiten gehören neben allgemeinen Renovierungsmaßnahmen auch ein Anbau als Treppenhaus bzw. für den Aufzug, zur Herstellung von Barrierefreiheit und Fluchtwegen. Auch die Gebäudetechnik, also Lüftung-, Heizung-, Sanitär-, Elektroinstallation und Sicherheitstechnik, wurde saniert. Neben der brandschutztechnischen Ertüchtigung wurde das Objekt ebenfalls energetisch saniert.
Die noch ausstehenden Maßnahmen betreffen unter anderem die Arbeiten Fassadendisplay, Lastenaufzüge, Veranstaltungstechnik, Küchensanierung und Außenanlagen. Seit 2019 wurden 5,4 Mio. Euro investiert. Die voraussichtlichen Gesamtkosten bis zur Fertigstellung des Projekts belaufen sich auf etwa 7,5 Mio. Euro.